[Flashback] Dry Heat International 2020

Mitte März machten sich zwei Mitglieder des VfL Rethwisch auf den Weg nach Phoenix, um dort gemeinsam mit dem heimischen Team Phoenix Lights am Dry Heat International 2020 teilzunehmen. Corona war bis dahin in Deutschland kein großes Thema, es gab ein oder zwei Infektions-Hotspots, aber keine Fälle in unserer Gegend, auch im US-Bundesstaat Arizona sah noch alles gut aus. Also haben wir uns entschieden die Reise noch anzutreten. Auf dem Weg zum Flughafen lief das Radio und der Nachrichtensprecher sagte an, dass Donald Trump gerade eine Einreisesperre für die USA verkündet hat. Kurz nachgerechnet: Wir durften gerade noch einreisen. Am Flughafen wurden wir lediglich gefragt, ob wir in letzter Zeit in China gewesen seien…

Vor Ort angekommen war unsere erste geplante Aktivität ein gemeinsames Training mit früh angereisten Turnierteilnehmern. Es wurden einige Spiele in zufällig gemischten Teams sowie Merkjugger gespielt. Am Samstag begann schon das Turnier: Mit neun Mannschaften wurden diverse Spiele absolviert, die für Sonntag den Startplatz im eigentlichen Spielsystem bestimmt haben. Wir kamen abends aus vielen schönen und teilweise knappen Spielen ungeschlagen nach Hause. Am Sonntag ging es für uns in einem Spielsystem weiter, bei dem es drei Gruppen mit je drei Teams gab, die nach jedem Durchgang neu zugeordnet wurden. In unserem Gastgeber-Team herrschte viel gute Stimmung, der Wille, so gut wie möglich zu spielen, und es wurde gut abgesprochen, wie wir auf dem Spielfeld vorgehen. Dadurch haben wir es geschafft, das Turnier ungeschlagen zu gewinnen.

Nachdem wir zwei weitere Tage in Phoenix verbracht haben, war eine Rundreise via Grand Canyon, Las Vegas und Kalifornien geplant. Aber dann kam es doch anders: Am Turnierwochenende, bei dem schon auf Läuferkämpfe und die meisten Umarmungen verzichtet wurde, haben die Amerikaner die Supermärkte leergekauft: Es gab kein Klopapier, keine Seife, keine Wasserflaschen und keine Cornflakes mehr. Selbst frisches Fleisch und Käse waren größtenteils vergriffen. Da der Mietwagen ohnehin schon bezahlt war, haben wir uns entschieden trotzdem los zu fahren. Bis zum Grand Canyon haben wir es geschafft. Wir konnten ihn sogar kostenlos bewundern, da alle nicht nötigen Kundenkontakte der Nationalparkmitarbeiter vermieden werden sollten. Die Kasse war also unbesetzt. Auch Restaurants haben geschlossen und in Vegas hat unser Hotel die Buchung storniert und kaum ein anderes mehr Gäste aufgenommen. Gleichzeitig wurden die meisten Flugverbindungen eingestellt. Das war für uns der Zeitpunkt umzukehren: Wir fuhren zurück nach Phoenix, konnten glücklicherweise ohne Aufpreis unsere Flüge umbuchen und sind nach ein paar weiteren Tagen sicher zurück gekommen.

Phoenix Lights

Foto: Marcus Ryan